Notwendige Metamorphosen des lebendigen Geistes. Deutsche Geisteswissenschaft im europäischen Forschungsraum
DAI - Großer Saal
- Prof. Armin von Bogdandy
- Lecture
Der Rechtswissenschaftler Armin von Bogdandy sieht seinen Arbeitsschwerpunkt in der wissenschaftlichen Beratung. Er fungiert als Ideengeber und als Instanz, die auch die rechtlichen Grenzen zeigt.
Nicht nur die Neue Universität Heidelberg trägt die von Friedrich Naumann formulierte Widmung ?Dem Lebendigen Geist?, sie steht für viel mehr.
Die Lebendigkeit des Geistes impliziert eine angeborene Freude an Bewegung und Veränderung. Der lebendige Geist verkörpert die Veränderungsbereitschaft. Um etwas Neues zu schaffen, muss man Altes hinter sich lassen. Wenn sich die Bedingungen, der Kontext, verändert, wird auch der Geist kapieren, den Erfordernissen Rechnung zu tragen.
In Bezug auf den ?Lebendigen Geist? der Universität Heidelberg widmet sich die Veranstaltung der deutschen Geisteswissenschaft im europäischen Forschungsraum. Der bekannte Horizont soll um eine europäische Sichtweise erweitert werden und die deutsche Geisteswissenschaft an neue Erkenntnisse heranführen. Der ?Lebendige Geist? kann hier einen Perspektivwechsel vollziehen, eingefahrene Muster werden verlassen und durch neue Denkprozesse ersetzt. Dies führt nicht automatisch zu neuen Lösungen, kann aber die Bereitschaft zu Veränderung und Erneuerung darstellen. Jedes Individuum kann dazu seinen Beitrag leisten, denn der ?lebendige Geist? sind wir selbst. Und wie Mahatma Gandhi einst sagte: ?Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.?
Armin von Bogdandys Tätigkeiten reichen von der Arbeit als Richter am OECD Kernenergiegericht in Paris über die Stelle als Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg bis zur Berufung in den wissenschaftlichen Beirat der Europäischen Grundrechteagentur.