Von der Geburt aus denken…

DAI - Großer Saal

  • Ludger Lütkehaus
  • In der Reihe: Kultur in Verantwortung
  • Lecture

Fast 2500 Jahre lang hat das abendländische Denken verkündet, Philosophieren hei?e Sterben lernen, Philosophie sei vorab Todesphilosophie. Doch zu Beginn des dritten Jahrtausends ist der Philosophie angesichts der Machtergreifung der Biowissenschaften und der Medizintechnologie ein Paradigmenwechsel abverlangt, von der Mortalität zur »Natalität«, von der Sterblichkeit zur »Gebürtlichkeit«, von der philosophischen Todeslehre, der Thanatologie, zur »Natologie«, der Philosophie der Geburt.
Ludger Lütkehaus skizziert unter diesem neu einge-führten Begriff exemplarische Positionen und Probleme einer Philosophie der Geburt in der Spannung zwischen dem »Geschenk des Lebens« und dem »Nachteil geboren zu sein«, zwischen Determination und initiativer Freiheit, Elternp?icht und Kindesrecht.
Ludger Lütkehaus, geboren 1943, lebt in Freiburg im Breisgau und lehrt neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg. 1979 erhielt er den Sonderpreis der Schopenhauer-Gesellschaft, 1996 den Preis für Buch und Kultur und ist Mitglied des Pen-Zentrums.