Die gro?e Reise ins Feuer

DAI - Großer Saal

  • Seyran Ates
  • Die Geschichte einer deutschen Türkin
  • Lecture

Seyran Ates kam im Alter von sechs Jahren mit ihrer streng traditionellen Familie nach Deutschland und lebte zuhause ein Leben als eingesperrte Dienerin, während sie in der Schule zu den Besten zählte, sich politisch engagierte, und es bis zur Schulsprecherin brachte. Mit 17 hielt sie die Unvereinbarkeit beider Welten nicht mehr aus, lief von zuhause weg, versteckte sich in Wohngemeinschaften und unterstützte in einer Beratungsstelle von Gewalt bedrohte türkische Frauen.
1984 betritt ein Mann das Büro, erschie?t eine Ratsuchende und verletzt Seyran Ates schwer. Sie braucht Jahre, um sich von dem Attentat zu erholen, studiert dann doch Jura und vertritt heute mehrheitlich Migrantinnen gegen deren Männer. Rund die Hälfte ihrer Scheidungsmandantinnen sind zwangsverheiratet worden.
Seyran Ates streitet mit Politikern, verficht in Interviews vehement das Kopftuchverbot und war eine der Vorkämpferinnen
für die Gesetzesänderung, die seit 2004 Zwangsverheiratung
als besonderes schwere Nötigung ausweist. Ihre Lebensgeschichte erzählt sie in dem Buch Gro?e Reise ins Feuer.