Thomas Mann – Werk und Zeit

  • Dieter Borchmeyer im Gespräch mit Jochen Hörisch
  • Literatur

Über kaum einen Autor der Weltliteratur des vergangenen Jahrhunderts ist so ausufernd geschrieben worden wie über Thomas Mann. Und doch: Unter den detailreichen Biografien, den vielen Tausenden von Büchern, Kommentaren und Aufsätzen über seine Romane und Erzählungen gibt es bis heute keine Darstellung, die sein Gesamtwerk umfassend interpretiert und ausleuchtet. Dieter Borchmeyers monumentale Monografie erfüllt zum ersten Mal das Desiderat einer solchen Gesamtdarstellung. Sie erschöpft sich nicht in den Details des Oeuvres und folgt nicht dem modischen Trend des Biografismus, sondern fasst stets den ganzen Thomas Mann ins Auge, setzt ihn darüber hinaus in Beziehung zur mentalitätsgeschichtlichen, ästhetischen und weltliterarischen Tradition, beschreibt ihre spannungsreiche Parallelität zur geistigen Situation seiner Zeit.

Die politischen Wandlungen Thomas Manns im Spiegel seiner Erzählungen und Essays vom Kaiserreich über Weimarer Republik und NS-Zeit bis zur Kriegs- und Nachkriegszeit in Europa und Amerika spielen in diesem Buch eine bedeutende Rolle. Über allen sanften bis stürmischen Wellenbewegungen seines Werks aber wölbt sich der Humor als zentrale Erzähl- und Wertungsinstanz, eine die Abgründe des Daseins transzendierende Heiterkeit als metaphysischer Horizont seiner Dichtung.

Prof. Dr. Dieter Borchmeyer, geboren 1941, ist emeritierter Professor der Universität Heidelberg und lehrt im Rahmen einer Stiftungsdozentur weiter. Sein Arbeitsfeld ist vor allem die deutsche Literatur vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und das Musiktheater.

Jochen Hörisch ist emeritierter Professor der Universität Mannheim und tritt regelmäßig in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen zu kultur- und medienanalytischen Themen auf.

Foto: Sarina Chamatova

Preise

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