Rungholt

Hans Peter Duerr, angesehener Ethnologe und Kulturhistoriker, will durch sein neues Buch ?Rungholt. Die Suche nach einer versunkenen Stadt? Interesse wecken für die in letzter Zeit etwas eingeschlafene Rungholtforschung der Landesarchäologen. Noch immer suchen Hobbyarchäologen und Regionalforscher im Watt vor der Küste Norddeutschlands nach ?berresten des Ortes über dessen Geschichte wenig gesicherte Erkenntnisse existieren. Einig ist man sich nur über das Jahr des Untergangs, nämlich 1362. Duerr will das nun ändern, er gräbt seit über 10 Jahren selbst im Wattenmeer und hat einige sensationelle Funde gemacht. Seine Thesen: Rungholt lag nicht dort, wo bisher vermutet, sondern viel weiter nördlich. Auch sei Rungholt eine Stadt mit mehreren tausend Einwohnern und eines der wichtigsten Handelszentren der damaligen Zeit gewesen. ?ber Siedlungsspuren, bereits aus dem Neolithikum, sagt Duerr au?erdem: ?Ich denke, dass alle Indizien darauf hinweisen, dass Deutschland, also die Nordseeküste, etwa 1000 Jahre früher entdeckt worden ist ? vom minoischen Kreta aus ? als man bisher geglaubt hat. Und das revolutioniert ? oder bescheidener ausgedrückt ? das erneuert die gesamte Handelsgeschichte.?