Muttersohn

  • Martin Walser
  • Literatur

?Fräulein Hedwig gegenüber sprach er es zum ersten Mal aus, dass er keinen Vater hatte. Sie meinte natürlich, er sei ein Halbwaise oder der Vater habe sich davongemacht. Er aber, ohne in einen rechthaberischen Ton zu verfallen: Nein. Meine Mutter hat es mir gesagt, dass sie mich geboren habe, ohne dass vorher ein Mann nötig gewesen sei.?

Anton Percy Schlugen lebt mit diesem Glauben. Als Krankenpfleger in einem psychiatrischen Landeskrankenhaus wird er eines Tages mit einem Fall betraut, an dem die ?rzteschaft schier verzweifelt. Sein Patient hei?t Ewald Kainz und ist der gleiche Mann, dem seine Mutter jahrelang Briefe schrieb, die sie ihrem Sohn vorlas, aber nie abschickte ?

Martin Walser, geboren 1927 in Wasserburg, lebt in ?berlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

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