Die Frau des Schriftstellers Mi, 22. November 2006, 20:00 Uhr DAI - Großer Saal Ernst Wilhelm Händler Ein Anliegen von poeZone ist von Anfang an gewesen, die Poesie in oberflächlich betrachtet völlig fremden Gebieten zu suchen und zu finden. In der Physik, in der Musik, im Film etc. Mit Ernst-Wilhelm Händler wollen wir heute einen Mann der ?konomie vorstellen, der es wagt, sein angestammtes Terrain zu verlassen und sich auf literarische Pfade begibt. Ernst-Wilhelm Händlers neuer Roman schildert den narzisstischen Machtkampf zweier Schriftsteller und einer Schriftstellerin. Verhandelt wird dabei die Ethik des Literatendaseins, das Verhältnis von fiktionaler und tatsächlicher Identität. Angesto?en durch die Auseinandersetzung mit der Kindheit des Ich-Erzählers, beschwören dieser und sein Widerpart die Dämonen aus der deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts herauf. Spiegelt sich der Schriftsteller in diesen Bildern des Bösen oder nimmt das Böse tatsächlich wieder Gestalt an? In der literarischen Tradition eines Hermann Broch, Robert Musil oder Thomas Bernhard stehend, entwirft Händler fiktive Szenarien unserer westeuropäischen Realität. Ernst-Wilhelm Händler, geboren 1953, studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie, übernahm als Geschäftsführer die familieneigene Leichtmetallfirma und lebt heute in München. 2006 erhält er den Hans-Erich-Nossak-Preis.