Sprache und Erfahrung

Für gewöhnlich wird der Raum durch ein Koordinatensystem in drei Dimensionen definiert, die auf unserer körperlichen Erfahrung beruhen. Vorne/hinten, oben/unten und rechts/links. Dabei wird au?er acht gelassen, dass ein weiteres räumliches Begriffspaar unsere körperliche und psychische Existenz ebenso stark prägt: die Erfahrung des Innen und Au?en.

Maxine Sheets-Johnstone wird in ihrem Vortrag das Problem der sprachlichen Verarbeitung der Erfahrung des Innen von einer breit angelegten, interdisziplinären Perspektive aus betrachten. Ausgehend vom Spracherwerb selbst wird sie das Konzept des Innen und seiner sprachlichen Verarbeitung anhand von Beispielen wie altsteinzeitlichen Höhlenmalereien, Beobachtungen wichtiger Psychologen wie Piaget oder Jung und den Selbstgesprächen in Werken William Shakespeares darlegen.

Maxine Sheets-Johnstone erlangte verschiedene Abschlüsse in Französisch, Tanz und Philosophie. Zunächst war sie Tänzerin und Choreografin. In ihrer zweiten Laufbahn ist sie als Philosophin tätig. Sie behandelt in ihren Texten eine breite Palette von Themen, besonders aus phänomenologischer, entstehungsgeschichtlicher und ontogenetischer Perspektive. Ihr derzeitiger
Hauptforschungsgegenstand ist die Fremdenfeindlichkeit. Sie hielt bereits viele Vorträge sowohl in Europa als auch in den USA.