Sinn des Lebens

DAI - Großer Saal

  • Referierende: Rebekka Reinhard, Markus Gabriel, Wilhelm Reichart, Bernhard Uhde, Irene Butter
  • Conference

Wenn wir über den Sinn des Lebens sprechen, hat dies nicht nur eine philosophische und abstrakte Bedeutung, sondern auch eine zutiefst persönliche. Für viele Menschen bedeutet Sinn im Leben zu finden, dass sie ihre Qualitäten zur Entfaltung bringen und die eigene Bestimmung leben.

Auf dem diesjährigen Symposion soll jedoch nicht nur eine solche Selbstverwirklichung im Fokus stehen, sondern Sinn im Kontext von Gemeinschaft betrachtet werden. Die Sinnfrage ist nicht nur eine persönliche Angelegenheit. Deshalb werden wir sie in diesem Jahr in einen größeren Zusammenhang stellen,wenn irrende Philosophie, gemeinschaftsstiftende Mystik und engagierte Zeitgeschichte Antworten für die Zukunft von Gesellschaft geben könnten.

 

Eröffnung

Freitag, 07. März
mit der FilmvorführungRoad to Peace“.
Den Trailer zum Film finden Sie hier.

 

Samstag, 08. März

10:00 Uhr – Wilhelm Reichart
Lebenssinn – Eine philosophische Orientierung
Seinem Leben Sinn zu verleihen ist von jeher ein Bestreben des Menschen gewesen. Dem heutigen Menschen scheint die Überzeugung abhanden gekommen zu sein, dass diese Sinnverleihung seiner eigenen Anstrengung bedarf. Daran gewöhnt, alles als Ware offeriert zu bekommen, fällt es schwer, die Anstrengung des Sinnsuchens auf sich zu nehmen. Dem entgegen steht der zunehmende Wunsch des Menschen, sich in seinem Leben zu orientieren und es sinnvoll zu gestalten.
Wilhelm Reichart hat Philosophie, Soziologie und Germanistik studiert. Er ist in eigener philosophischer Praxis als Berater in Heidelberg tätig.

 

11:15 Uhr – Rebekka Reinhard
Die Kunst des Irrens oder: Der Umweg ist das Ziel
Perfektion, Zielorientiertheit, Berechenbarkeit stehen heute überall hoch im Kurs. Von klein auf werden wir auf Effizienz und Effektivität eingeschworen und systematisch darauf abgerichtet, Unwägbarkeiten auszuschalten. Die Ironie besteht natürlich darin, dass dies unmöglich ist ? das Leben ist per definitionem unwägbar und unperfekt. Der Sinn des Lebens kann nicht darin bestehen, unser Zeitmanagement zu verbessern. Er sollte darin bestehen, diese Welt ein wenig weiser zu verlassen, als wir sie betreten haben.
Rebekka Reinhard ist Philosophin und Autorin. Sie berät zahlreiche Bildungs- und Gesundheitsorganisationen und ist als Trainerin für Führungskräfte tätig.

 

14:00 Uhr – Bernhard Uhde
Spiritualität und Mystik ? Sinn des Lebens für den Einzelnen oder Zukunft der Gesellschaft?
Spiritualität und Mystik sind Haltungen, die allem Materiellen dieser Welt einen geistig-geistlichen Sinn zu geben suchen. Zunächst scheint es so, als seien dies einsame Haltungen einzelner Menschen. Der Einzelne lebt und wirkt aber auch in der Gesellschaft. Auch werden diese Haltungen gelehrt und verbreitet, sodass über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg Gemeinsamkeiten entstehen können, die friedens-
stiftend wirken. Ist dies der Sinn menschlichen Lebens?
Professor Bernhard Uhde ist geschäftsführender Direktor des Instituts West-Östliche Weisheit an der Universität Freiburg. Für “Vielfältige Verdienste um den interreligiösen Dialog im In- und Ausland” erhielt er im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz.

 

15:15 Uhr – Markus Gabriel
“Verrufene Worte”? Zur Überwindung des Nihilismus
Nihilismus, die Verneinung aller positiven, seltener auch negativen Ansätze, verträgt sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens eher schwer. Überwunden werden kann der Nihilismus dadurch, dass man versteht, wie unmotiviert er ist, sagt Markus Gabriel. Doch durch die Überwindung des Nihilismus ist eine Sinnhaftigkeit des Lebens freilich noch nicht garantiert. Denn diese hängt davon ab, ob wir einen gemeinsam realisierbaren Traum vom gelingenden Leben entwerfen können.
Markus Gabriel wurde 2009 mit gerade mal 29 Jahren jüngster Philosophieprofessor Deutschlands. Jung und dynamisch begeistert er durch intellektuelle Brillanz und Mut zur Provokation.

 

16.30 Uhr – Irene Butter
Man kann das Böse besiegen. Man muss es sogar!
Dass das Böse besiegt werden kann und muss, ist die Botschaft, für die sich Irene Butter stark macht.
Die Ökonomin Dr. Irene Butter ist eine der wenigen Holocaust -Überlebenden, die sich heute noch unseren Fragen stellen können. Sie wurde 1930 in Berlin geboren. 1937 emigrierte ihre Familie zunächst nach Holland und war später in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. Mit falschen Papieren gelang die Ausreise zuerst in die Schweiz und später in die USA. Heute sagt Irene Butter, dass sie ein sehr lebenswertes Leben hat, und beweist damit, dass das Erleben von Sinn nicht zwingend an glückliche Erfahrungen geknüpft ist. Als engagierte Zeitzeugin ist Frau Butter einem großen Publikum auch durch die ARTE-Dokumentation “Hitlers Menschenhändler” bekannt.

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