Robert Menasse

Fenia, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Nur wie? Eine Idee entsteht, in der Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte: David, der als Kind von einem Deportationszug gesprungen ist und in einem Altenheim seinem Tod entgegendämmert, soll bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen.

Robert Menasse spannt einen Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. Und David bekommt schließlich ein Begräbnis, das zum Begräbnis einer ganzen Epoche wird: der Epoche der Scham.

„Ein Coup – denn bislang hat noch kein Schriftsteller von Rang versucht, herauszufinden, ob die europäische Bürokratie literaturfähig ist.“ (taz)