Houwelandt

DAI - Großer Saal

  • John von Düffel
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  • Literature

John von Düffel hat mit seinem neuesten Roman eine Familiengeschichte in der Tradition der großen amerikanischen Familiensaga à la Jonathan Franzen geschrieben. In einem Film, der während der Entstehung von Houwelandt gedreht wurde, gibt er Aufschluss für all diejenigen, die am Thema »creative writing« interessiert sind.

Großvater Jorge, ein asketischer Gottsucher, sieht nach einem mit unerbittlichem Stolz gelebten Leben an der Seite seiner Frau Esther seinem achtzigsten Geburtstag entgegen. Den Familiensitz im Norden Deutschlands haben die beiden Houwelandts mit der spanischen Küste vertauscht – denn »was Jorge brauchte, war das Meer.« Das Elternhaus aus der Vorgründerzeit verwaltet der Erstgeborene, sein Sohn Thomas, der am väterlichen Starrsinn zu zerbrechen droht. Dessen einziger Sohn Christian, »Erstgeborener des Erstgeborenen«, hat den Großvater kaum je kennen gelernt und möchte allen familiären Verlegenheiten, Verlogenheiten und Verstrickungen aus dem Wege gehen. Jorges Frau Esther plant, den großen Geburtstag des Patriarchen in Deutschland zu feiern, um die versprengte Familie noch einmal zusammenzubringen. Je näher das Fest rückt, desto verzweifelter kämpfen die de Houwelandts um die eigene Wahrheit, um Recht und Unrecht in der Vergangenheit.

John von Düffel, geboren 1966 in Göttingen, war als Theater- und Filmkritiker, als Hörspielautor, Dramatiker und als Übersetzer tätig. Er arbeitet seit Beginn der Spielzeit 2000/01 als Dramaturg am Thalia Theater Hamburg. Für sein Debüt “Vom Wasser” wurde er u.a.1998 mit dem Aspekte-Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet.