Don Juan de Marco

Selbstmordkandidaten sind für den Polizeipsychiater Jan Mickler nichts Ungewöhnliches. Doch etwas ist anders bei diesem jungen Mann, der damit droht, von einem Hochhaus zu springen. Er trägt eine Zorro-Maske, ein weites schwarzes Cape und behauptet, er sei Don Juan, der größte Liebhaber der Welt.

Mickler übernimmt den Fall, obwohl er nur zehn Tage vor seiner Pensionierung steht. Er ist fasziniert von Don Juans Überzeugungskraft, seinen erotischen Erzählungen und seiner Leidenschaft für die Liebe. Diese zehn Tage werden das Leben des Psychiaters grundlegend verändern, es mit neuer Lebensfreude erfüllen und seine Liebe zu seiner Frau wieder neu erwachen lassen. Und irgendwann spielt es keine Rolle mehr, wer Don Juan wirklich ist…

Zwischen Komödie, Melodrama und liebenswerter Fantasterei balancierend, hat der Film seinen Charme nicht zuletzt Johnny Depp zu verdanken, durch dessen kunstvolle Darbietung die romantischen und erotischen Ausschweifungen des Don Juan auf wahrhaft poetische Weise in die Moderne transportiert werden.
USA, 1994, Regie: Jeremy Leven

Analyse: Dr. Franz Schneider, Filmkritiker, Experte für moderne Literatur, Kulturjournalist bei der RNZ und Mitarbeiter des Medienforums Heidelberg