Die Würde der Kreatur im Horizont der Bioethik

Ist es ethisch akzeptabel, einen Unterschied zu machen zwischen wertvollem und wertlosem, höherem und niedrigerem Leben? Die Konsequenz dieser Unterscheidung wäre, dass es wertloses Leben gebe, dessen Vernichtung oder Beeinträchtigung erlaubt sei.

Dr. Heike Baranzke nähert sich der Problematik der Tier-Ethik vom Blickwinkel der Moraltheologie. Danach besteht die Würde des Menschen darin, moralisch verantwortlich und fürsorgend mit seinen Mitgeschöpfen umzugehen. Sie plädiert für eine »integrative Bioethik«, die die herkömmliche Unterscheidung zwischen der Würde des Menschen (dignitas) und der Würde der Kreatur (bonitas) aufhebt.

Dr. Baranzke, geboren 1961, hat Katholische Theologie, Chemie, Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaften an der Universität Bonn studiert. 2002 promovierte sie im Fach Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Bis 2005 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interfakultären Zentrum für Ethik in den Wissenschaften in Tübingen. Sie ist Verfasserin zahlreicher Werke, darunter des Buches “Würde der Kreatur? Die Idee der Würde im Horizont der Bioethik”, für das sie den Preis der Karl-Heim-Gesellschaft erhielt.