Die UNO und der Irak

DAI - Großer Saal

  • Hans-Christof von Sponeck
  • Politische Willkür vs. Menschenrechte
  • Lecture

Hans-Christof von Sponeck ist uns noch deutlich im Gedächtnis als leidenschaftlicher Mahner vor dem Irak-Krieg. All seine Befürchtungen sind eingetreten. Trotz der Verfügbarkeit besseren Wissens, trotz inniger Warnungen – zumal von wahren Freunden – hat sich der Wille zum Krieg durchgesetzt. Wen wundert, wenn es nun hei?t: Die normative Autorität Amerikas liegt in Trümmern?
Das Debakel macht eine Reform der UN umso dringlicher. Die ?beschämende Selektivität? bei der Wahl der Länder, die durch militärische Intervention zur Raison gebracht werden sollen, bedarf der dringenden Korrektur.

Hans-Christof von Sponeck, Sohn des von den Nazis im Gefolge des 20. Juli 1944 ermordeten Hans von Sponeck stand mehr als 30 Jahre in den Diensten der UNO und leitete ab 1998 das Programm ??l für Lebensmittel? im Irak. Schon bald nach seinem Amtsantritt geriet er in Konflikt mit den Regierungen der USA und Gro?britanniens und trat im Februar 2000 von seinem Posten zurück, weil er die Aushungerung und Verelendung der Zivilbevölkerung nicht länger mittragen wollte. Hans von Sponeck war einer der ersten Kriegsdienstverweigerer der Bundesrepublik sowie einer der ersten Deutschen im Dienst der Vereinten Nationen.