Demokratie durch Krieg?

DAI - Großer Saal

  • Prof.Wolfgang Merkel
  • Lecture

Die unterschiedlichen Auffassungen über die Notwendigkeit und Richtigkeit einer militärischen Intervention im Irak führte zu den schwerwiegendsten Verstimmungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Die von US-amerikanischer Seite vertretene »Domino-Theorie« glaubte an die Möglichkeit einer grundlegenden Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens durch einen Machtwechsel im Irak.
Doch wie realistisch ist eine solche missionarische Erwartung?
Was wissen wir überhaupt über den Zusammenhang von Krieg und Demokratie? Zunächst einmal dies: Demokratien
führen keineswegs weniger Kriege als Diktaturen, und häufig sind sie die Angreifer. Wolfgang Merkel stellt in diesem Vortrag den Ansatz der »Demokratisierung durch Krieg« zur Diskussion.
Prof. Dr. Wolfgang Merkel, geboren 1952, studierte Politik, Geschichte, Sport und International Relations in Heidelberg und Bologna. Seit 2004 ist Merkel Direktor der Abteilung »Demokratie: Strukturen, Leistungsprofil und Herausforderungen
« am Wissenschaftszentrum Berlin.