Wie kommt die Kultur in den Kopf?

Ist der Mensch mehr als biologische Natur? Diese Frage stellt sich die Philosophie schon lange. Nun erweitern die Neurowissenschaften ihre Perspektive: Die kulturellen Neurowissenschaften bedienen sich unter Einbezug der Anthropologie und der Kulturwissenschaften entgegen der biologistischen Theorie einer weit komplexeren Auffassung des menschlichen Gehirns. Ist das Hirn nicht nur Natur, sondern immer auch Kultur? Verändert unsere Umwelt die neuronalen Hirnprozesse und gibt es demnach kulturspezifische Unterschiede?  Wie kommt die Kultur in den Kopf?

Northoffs neuestes Werk  liefert eine Antwort. Eingebettet in eine fiktionale Rahmenhandlung werden jüngste wissenschaftlichen Erkenntnisse durch die Beziehung zweier Figuren, einem deutschen Neurowissenschaftler und einer in China aufgewachsenen Kulturanthropologin, in so anschaulicher Weise transportiert, dass man sich der Faszination der Disziplin nur schwer entziehen kann.

Georg Northoff, gebürtiger Hamburger und Autor von Das disziplinlose Gehirn (2012), vertritt die Philosophie, Psychiatrie und die Neurowissenschaften. Er arbeitete an der Universität Magdeburg als Professor für Neuropsychiatrie und Neurophilosophie, bevor er 2009 einen Lehrstuhl für Geist, Gehirn und Neuroethik an der Universität Ottawa (Kanada) erhielt.