Nachtasyl
- Film
Maxim Gorki nannte sein 1901 geschriebenes Stück im Untertitel “Szenen aus der Tiefe”. Das naturalistische Nachtasyl war eine schäbige Kellerhöhle, in die sich Ausgestoßene und Deklassierte flüchteten, ein surrealer Ort des Wartens, Hoffens und Überdauerns.
Rund hundert Jahre später, in Zeiten von Hartz IV und dem Abbau des Sozialstaates, sind es Abgewickelte, Abgestürzte, Verführte und Chancenlose, die ihren Lebenssinn verloren haben. Ausformungen der heutigen sozialen Realität zeigen, dass das bekannteste Stück von Maxim Gorki an Aktualität bis heute nichts verloren hat. Es beschreibt eine nach wie vor aktuelle Problematik: das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich, flankiert von der Fragestellung, ob Moral eine Frage von Wohlstand ist.
Originaltitel: Les Bas-fonds
Regie: Jean Renoir
Frankreich 1936
95 Minuten
Einführung und Analyse: Gerhard Poppenberg, Urs Heftrich, Bettina Kaibach
In der Reihe Verfilmung als Neuauslegung: Große Texte – Großes Kino
In Kooperation mit dem Romanischen Seminar und dem Slavischen Institut der Universität Heidelberg
Gefördert durch die UNESCO City of Literature Heidelberg
Preise
Normal | 8 € |
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Ermäßigt | 5 € |
Mitglieder | 4 € |
Aufpreis an der Abendkasse