Musical Sunday

Mit hohen Erwartungen gestartet, früh einen Dämpfer erhalten: So lässt sich der Karrierebeginn von Johannes Brahms beschreiben. Und weil der junge Mann aus Hamburg ohnehin zu Selbstzweifeln neigte, stellte sich mancher Erfolg erst mit reichlich Verspätung ein. Ein extremes Beispiel ist Brahms 1. Sinfonie, deren Anfänge bis ins Jahr 1862 zurückreichen. Fertiggestellt wurde sie aber erst 1876, ganze 14 Jahre später. Brahms versucht hier, die Beethoven’sche Idee „per aspera ad astra“ (vom Dunkel ins Licht) in die Gegenwart zu transportieren. Wie intensiv er dabei mit innermusikalischen Bezügen, mit Motiven und Themen arbeitet, ist atemberaubend.

Hier kommen zwei Enthusiasten der Musik zu Wort: Marcus Imbsweiler veröffentlicht Romane, auch Erzählungen über Komponisten; Timo Jouko Herrmann ist Komponist, Violinist und Gastdirigent der Heidelberger Sinfoniker.