Kontraktualismus & Symmetrie

DAI - Großer Saal

  • Prof. Ernst Tugendhat
  • Ein Versuch zum Verständnis unseres moralischen Bewusstseins
  • Vortrag

Die Frage nach der Möglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens
in einer immer näher zusammenrückenden, eng vernetzten Welt bildet die Grundlage für Ernst Tugendhats
Konzept des symmetrischen Kontraktualismus. Dieser lässt sich auf die Formel bringen: Handle so wie Du behandelt
werden willst! Auf der Grundlage gegenseitiger Anerkennung
sollen demnach die Herausforderungen in einer globalisierten, säkularen Welt gelöst werden. Eine Ethik des 21. Jahrhunderts, die sich in die Tradition von John Hobbes stellt, will hiermit ohne jeden Rückgriff auf Metaphysik Moral und Recht in Fairness zusammenbringen.
Ernst Tugendhat wurde 1930 als Sohn jüdischer Eltern geboren was ihn zur Emigration und zum Studienbeginn an der Universität in Stanford zwang. In Tübingen habilitierte er 1966 mit einer Arbeit über den »Wahrheitsbegriff bei Husserl und Heidegger«. Von 1966 bis 1975 war er Professor an der Heidelberger Universität, danach arbeitete er am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. 2005 erhielt Ernst Tugendhat den Meister-Eckhart-Preis.