Karl Wolfskehl

DAI - Großer Saal

  • Friedrich Voit
  • Leben und Werk im Exil - poetzone3
  • Literatur

Der deutsch-jüdische Schriftsteller und ?bersetzer Karl Wolfskehl wurde 1869 als Sohn jüdischer Eltern in Darmstadt geboren und studierte Altgermanistik, Religionsgeschichte und Archäologie. »Mein Judentum und mein Deutschtum, ja mein Hessentum – das sind keine biologischen Antagonismen, es sind Ströme einander befruchtenden Lebens«, erklärte Wolfskehl seine Empörung über die Machtergreifung Hitlers. 1933 emigrierte er in die Schweiz, von dort nach Italien, und schlie?lich Neuseeland. Die Flucht ins Exil leitete eine neue schöpferische Phase ein, die bis zu seinem Tod 1948 anhalten sollte: Es sind gerade die Gedichte und Briefe des letzten Lebensabschnitts, mit denen er in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Seine Themen sind deutsche Heimat und jüdische Verwurzelung, denen Ausgrenzung, Vertreibung und Exil gegenüberstehen. Mit seinem Spätwerk schuf er einen einzigartigen Beitrag zur deutschsprachigen Exilliteratur des 20. Jahrhunderts.
Friedrich Voit studierte Germanistik, Klassische Philologie und Archäologie an den Universitäten Mannheim, Saarbrücken und Bonn und lehrt seit 1978 am Department of German and Slavonic Studies der University of Auckland, Neuseeland. Sein Forschungsschwerpunkt liegt unter anderem auf deutsch-jüdischer Exilliteratur nach 1933.