Die Schule als Ort interkultureller Bildung
- Prof. Dr. Ingrid Dietrich
- In Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Heidelberg
- Vortrag
In der Reihe Integration und Bildung
Schulen in Deutschland sind faktisch Orte internationaler Begegnungen. Ca. 30 % aller Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund; rund ein Viertel der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland stammt aus zugewanderten Familien (Quelle: PISA 2009). Die Heterogenität der Herkunfts- und Familienkulturen, der Muttersprachen und Migrationsschicksale ist zum Merkmal der Schule des 20. und 21. Jahrhunderts geworden.
Wie kann die monokulturell und monolingual geprägte Schule für den kulturellen Reichtum geöffnet werden, der ihr mit der heterogen zusammengesetzten Schülerschaft zuströmt? Wie kann kulturelle und sprachliche Diversität als Qualitätskriterium und nicht als Handicap gewertet werden? Wie können Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund Anerkennung finden für ihre ‘mitgebrachten’ Kenntnisse, Erfahrungen und sprachlichen Fähigkeiten?
Das Thema ?interkulturelle Bildung? darf jedoch nicht losgelöst betrachtet werden von Aspekten sozialer und kultureller Dominanz. Die Institution Schule setzt die Ma?stäbe, nach denen Lebenschancen vergeben werden. Dadurch stellen sich auch sozialstrukturelle ?berlegungen: Wie funktioniert schulische Auslese? Welche Lerninhalte sind relevant für den Bildungserfolg?
Diese und andere Fragen sollen sowohl unter bildungstheoretischen Gesichtspunkten diskutiert als auch durch den Blick auf erfolgreich arbeitende Schulen im multikulturellen Umfeld beantwortet werden.