Entfällt: Amir Hassan Cheheltan

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Covid Update: Die Veranstaltung mit Amir Hassen Cheheltan im Rahmen des 6. Heidelberger Literaturherbstes muss leider entfallen.

Jeden Donnerstag kamen in das Elternhaus Cheheltans acht Gäste, um über Literatur zu sprechen. Sie redeten vorzugsweise über klassische persische Literatur: Rumi, Hafis, Saadi und andere. Über Jahre öffneten diese Treffen einen Raum der Sprache, der Poesie und der Interpretation.
Sie verbanden die Teilnehmer, verstrickten sie aber auch miteinander, weil die Staatsmacht bis in ihren Zirkel regierte: in den 1960ern der Schah mit seinem Repressionsapparat, seit der islamischen Revolution 1979 die Mullahs.

Immer wieder kehrt Amir Hassan Cheheltan zu diesen Gesprächen zurück, auch zur Rolle seiner Eltern, den Impulsen für das eigene Lesen und zur Wirkung der Literatur. Denn diese ist weiser, komischer, subversiver und sexuell weitaus freizügiger, als die offizielle Sittenlehre es dulden will.

Cheheltan verarbeitet in dem Buch seine eigene Familiengeschichte; kontrastiert den Rückzug in die Literatur mit seiner eigenen intellektuellen Emanzipation. – „Ein Denkmal für die befreiende Kraft der Literatur.“ (DLF)

Amir Hassan Cheheltan, geboren 1956 in Teheran, studierte in England Elektrotechnik, nahm am Irakkrieg teil und veröffentlichte in Teheran Romane und Erzählungen. Er schreibt u.a. für die FAZ, die SZ und die ZEIT. Zwei Jahre hielt er sich wegen der Bedrohung durch das Regime mit seiner Familie in Italien auf. Seine Romane dürfen im Iran nicht mehr veröffentlicht werden.

Sprachen: Deutsch/Persisch

Foto: DAI Heidelberg / Fehrmann