Iran im Wandel?

DAI - Großer Saal

  • Esfandiar Tabari, Niloofar Beyzaie, Dariush Homayoun - Eine Veranstaltung von "United for a Free Iran Heidelberg"
  • Situation und Perspektiven der demokratischen Bewegung im Iran
  • Im Dialog

Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni diesen Jahres kam es im Iran zu den grö?ten Massenprotesten gegen die islamistische Regierung seit der Revolution von 1979. Die seither praktizierte Nachrichtensperre erschwert es westlichen Beobachtern enorm, ein objektives Bild der Lage im Land zu gewinnen.

In dieser Podiumsdiskussion werden drei der renommiertesten Aktivisten der iranischen Exil-Bewegung über ihre Sicht der Situation im Iran berichten und dem Publikum zur Diskussion stellen.

Esfandiar Tabari verlie? 1984 den Iran, um nach zwei Jahren Haft und Flucht schlie?lich 1986 ?in Deutschland anzukommen. Nach seinem Studium der Physik in Würzburg und der Philosophie in Tübingen promovierte er dort mit den Schwerpunkten Moral und politische Philosophie. Er ist Mitglied der Forschungsstelle Politische Philosophie in Tübingen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UMIT in Hall in Tirol, Mitglied der Forschungsgruppe ?Empire? am DAI Tübingen und Stuttgart sowie Vorstandsmitglied der United Republicans of Iran.

Niloofar Beyzaie lebt seit 1985 im Exil in Deutschland. Nach dem Studium der Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Pädagogik in Frankfurt/Main, gründete sie 1994 die freie Theatergruppe Daritsche. Zentrale Themen ihrer Arbeit sind ?die Frau?, ?das Fremdsein? und ?das Leid des Individuums in der Masse?. Sie beschäftigt sich mit zeitgenössischen Themen und setzt sich mit einem gesellschaftskritischem Blick mit dem Iran und den daraus folgenden menschlichen Schicksalen auseinander. Daneben schreibt sie Artikel über die politische und gesellschaftliche Situation und insbesondere die Situation der Frauen im Iran. Sie setzt sich für Frauenrechte und die Menschenrechte im Iran ein und engagiert sich für die Rechte von Homosexuellen und religiösen Minderheiten. 2005 wurde sie von der persischen ?Weltakademie für Kunst, Literatur und Medien? in Budapest für ihre engagierte Theaterarbeit im Exil als beste Regisseurin in der Kategorie Darstellende Künste ausgezeichnet.

Daryoush Homayoun, geboren 1928 in Teheran, gilt als einer der einflussreichsten Oppositionspolitiker der iranischen Diaspora. Als ehemaliger Minister der Shah-Regierung, musste er das Land 1979 unter abenteuerlichen Umständen verlassen und war Mitbegründer der Constitutionalist Party of Iran, die sich für eine demokratische, säkulare und konstitutionelle Monarchie im Iran stark macht. Als Journalist, Autor und Intellektueller ist er bekannt für seine analytischen Schriften und seine harsche Kritik sowohl an der Islamischen Republik als auch an der Politik der Pahlawi-Dynastie, was ihm gro?en Respekt, aber auch viele Feindschaften einbrachte.